"Das Spiel ist etwas besonderes, man muss niemanden mehr motivieren, die Jungs sind heiß", blickt Schonnebecks Trainer Dirk Tönnies auf das Essener Derby am Schettersbusch. Die Grün-Weißen haben auch etwas gut zu machen. Das Hinspiel haben sie im Uhlenkrug-Stadion mit 2:3 verloren. Geht es nach ETB-Trainer Manfred Wölpper, soll der Hinspiel-Erfolg natürlich bestätigt werden.
Dass diese Begegnung kein normales Meisterschaftsspiel ist, wird schnell deutlich. Die Schonnebecker haben sich nach Jahren in den Niederungen des Essener Fußballs wieder als zweite Kraft der Stadt hinter RWE etabliert. Diese Position soll auch weiterhin gehalten werden. Für den ETB geht es ebenfalls "um viel Prestige", obwohl der Konkurrent aus dem Essener Nordosten tabellarisch nicht eingeholt werden kann.
Doch nicht nur aus emotionaler Sicht verspricht die Partie Spannung. Die Schwalben haben vier Punkte Rückstand auf Tabellenführer Baumberg. Sie befinden sich damit weiterhin in Lauerstellung. Der sportliche Reiz ist dementsprechend ebenso groß. "ETB hat noch zwei Nachholspiele offen, wenn sie dann noch gegen uns gewinnen sollten, haben sie den Anschluss an die obere Tabellenregion wieder hergestellt", erklärt Tönnies.
Unterschiedliche personelle Voraussetzungen
Personell kann Tönnies nahezu auf den gesamten Kader zurückgreifen. Nur Stürmer Marius Müller fällt aus. Beim dem Konkurrenten vom Uhlenkrug hat sich die lange Verletztenliste zwar etwas entspannt. Trotzdem muss Wölpper auf mehrere Stammkräfte, wie beispielsweise Kapitän Sebastian Michalsky oder Maximilian Güll verzichten. Dennoch kann Wölpper auf die gleiche Elf zurückgreifen, die schon beim SV Straelen gepunktet hat.
Beide Trainer rechnen erwartungsgemäß mit einer umkämpften Partie. "Die erfahrenen Spieler wissen genau, wie man so ein Derby angeht", bleibt Tönnies gelassen. Auf einzelne Spieler will er seine Truppe aber nicht einstellen. ETB-Torjäger Marvin Ellmann sei nicht der Einzige, auf den man Acht geben müsse, denn das Team der Schwarz-Weißen habe einen hochkarätigen Kader. "Von Marvin Ellmann bis Johannes Focher im Tor, ist der ETB sehr gut besetzt", sagt Tönnies.
Es gibt keinen Favoriten
Wölpper sieht seine Mannschaft "unter normalen Umständen als Underdog." Wohl auch aufgrund der durchwachsenden Auswärtsbilanz. Trotzdem ist für ihn das Derby nicht entschieden. "Wir fahren dorthin, um selbstverständlich etwas mitzunehmen. Es ist das Ziel, mehr Tore zu schießen, als der Gegner", bleibt er selbstbewusst. Dieses Vorhaben ist gegen Schonnebeck jedoch keine einfache Aufgabe. Die Elf vom Schettersbusch hat mit 24 Gegentoren die wenigsten Gegentore der Liga hinnehmen müssen. Beide Trainer sind sich einig, dass nur "die Tagesform das Derby entscheiden wird".